Norwegen

Oslo, August 2023

Im August reiste das Team der Bildungsinitiative nach Oslo, um mit Organisationen und Personen in Kontakt zu treten, die sich mit Hasskriminalität und extremistischen Anschlägen beschäftigen. Oslo war Schauplatz dreier schwerer Anschläge: 2011 im Regierungsviertel und auf Utøya, 2019 auf die Al-Noor-Moschee und 2022 auf eine LGBTQ+ Bar. Im Fokus der Reise standen Organisationen, die aus diesen Ereignissen hervorgegangen sind.

Erste Gespräche fanden mit Prof. Tore Bjørgo vom Zentrum für Extremismusforschung an der Universität Oslo statt, das eng mit staatlichen Institutionen zusammenarbeitet. Ein zentrales Projekt ist die Gedenkstätte auf Utøya, die als Lernort dient und politische Bildung für junge Menschen bietet.

Im Al-Noor-Islamic Center wurde eine Gedenkveranstaltung zum Anschlag 2019 abgehalten, bei der Pläne für ein Bildungszentrum vorgestellt wurden, um Vorurteile abzubauen.

Die National Support Group (NSG), gegründet nach den Anschlägen von 2011, bietet Überlebenden umfassende Unterstützung. Dazu gehören psychologische und finanzielle Hilfsangebote, die durch eine kürzlich eingeführte Finanzierung von Personal- und Mietkosten erweitert wurden. Im Fokus der Reise standen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Bildungsinitiative für internationale Angebote und Vernetzung.

Oslo, Juli 24

Im Juli 2024 reiste Serpil erneut nach Oslo, um das Zentrum für Extremismusforschung (C-REX) zu besuchen und Kontakte zu Betroffenen des Utøya-Terroranschlags zu knüpfen. Der Besuch endete im Nobel Peace Center. Serpil traf sich mit Prof. Tore Bjørgo, um aktuelle Herausforderungen im Umgang mit rechtsextremistischen Taten und die vom Europarat entwickelten Empfehlungen zur Bekämpfung von Hassverbrechen zu besprechen, die auch in Deutschland umgesetzt werden sollen.

Im Rahmen der Reise nahm Serpil an der 13-jährigen Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags vom 22. Juli teil, die mit Reden, Musik und einer emotionalen Kranzniederlegung endete. Abschließend besuchte sie die Ausstellung „Frauen-Leben-Freiheit“ im Nobel Peace Center, die den Einsatz iranischer Frauen für Freiheit und Menschenrechte würdigt. Serpil zog Parallelen zu ihrem eigenen Engagement und hob die Bedeutung von Mut und Entschlossenheit im Kampf für Menschenrechte hervor.